Interview mit “Three Dollar Hat”
Guter Rock aus Karlsruhe? Die junge Band „Three Dollar Hat“ möchte etwas mehr Riffs in die Fächerstadt bringen und die Alternative-Szene bereichern. Josh sprach mit dem Sänger und Gitarristen, Themis, und mit Silas, ebenfalls an der Gitarre, über ihre Bandgeschichte, ihre Songs und die musikalischen Vorbilder.
Josh: Hi, ihr zwei! Eure Band gibt es seit Juni 2016. Erzählt mal, wie kam Three Dollar Hat zustande?
Themis: Ich habe teilweise intensiv nach einer Band gesucht, in der ich meine eigenen Kompositionen spielen kann, da ich davor in vielen Bands fast nur gecovert habe – was natürlich auch super war und lehrreich, aber ich hatte Lust nur meine Musik zu präsentieren. Als ich Sommer 2016 das erste Mal mit unserem Drummer dann gejammt habe, hatte ich sofort die Vision von einem Bandprojekt im Kopf. Mit Angie, die bei uns Bass spielt, war und bin ich immer noch sehr gut befreundet und wollte sie unbedingt dabei haben. Danach hatten wir drei Gitarristen-Wechsel bis Silas schließlich kam. Bin jetzt aber mega happy ihn dabei zu haben.
Silas: Ja, ich war der letzte! (lacht)
Josh: Es sind heute nicht alle Mitglieder da. Wer ist noch in der Band?
Silas: Also wir sind zu viert: Angie spielt Bass, Tim ist der Schlagzeuger und Themis und ich sind die Gitarristen.
Josh: Und woher kennt ihr euch?
Silas: Wir haben uns im Studium kennengelernt. Wir studieren alle im selben Semester Populäre Musik und sind sehr gut befreundet. So hat man sich eines Nachmittags mal getroffen, um Themis‘ Songs zu proben und es hat sofort gut zusammen geklappt.
Josh: Woher kommt der Name “Three Dollar Hat”?
Silas: Also letztes Jahr wollten wir uns auf ein Festival bewerben, hatten schon Demos aber der Name hat gefehlt. Und da mussten wir uns recht schnell was überlegen.
Themis: Der Name hat an sich nicht so eine tiefe Bedeutung. Woher er kommt? Wir haben kurz gebrainstormt und nach vier Flaschen Wein kam die Idee auf, dass die Band „The Dead Weather“ einen Song hat namens „Three Dollar Hat“. Die Band hat mich vor allem sehr inspiriert und beeinflusst. Und da wir uns genre-mäßig auch irgendwo ungefähr dort zurecht finden, fanden wir den Namen super cool.
Josh: Was ist macht ihr für Musik? Welches Genre?
Themis: Mittlerweile gibt es ja so viele Unter-Genres. Ich sage immer Indie-Rock, weil dann jeder seine Lieblings-Nischen-Alternative-Band für sich selbst assoziieren kann, wie er möchte.
Silas: Ja, sehr Gitarren-lastig. Eine sehr klassisch besetzte Rock-Band.
Josh: Habt ihr musikalische Einflüsse?
Themis: Ooooh, vor allem The Kills! Tim und ich lieben die. Aber einfach alle Bands, die so ein bisschen aus dem Underground kommen und minimalistisch sind: PJ Harvey, Placebo, Black Rebel Motorcyle Club.
Silas: Ja. Ich für meinen Teil schaue oft auf Heisskalt und solche Bands, oder sogar auf The 1975, wenn es um Gitarrensounds geht.
Josh: Ihr arbeitet gerade an eurem ersten Album. Was könnt ihr denn jetzt schon darüber verraten?
Silas: Unsere EP ist fast fertig aufgenommen und muss noch gemixed und gemastered werden. Das wird sehr zeitaufwendig, aber ich denke, dass die EP im Spätsommer 2017 released wird. Wir haben alles in Eigenregie gemacht, haben auch keine Plattenfirma und haben es teilweise im Homestudio, teilweise im Tonstudio aufgenommen. Aber dennoch alles ziemlich DIY. Das Artwork gestalten wir zum Beispiel auch selbst. Es wird sehr Gitarren-lastig sein, mit echtem Schlagzeug, Bass…
Themis: Uns war es wichtig, dass der Proberaum zu hören ist. Wir wollen einen roughen Sound und eine roughe Kulisse kreieren. Wir hoffen, dass man das auch mit der erste Single „Farewell“ hört und sieht.
Josh: Wie beschreibt ihr eure Produktionsarbeit? Wer schreibt die Songs? Ist das ein individueller oder ein Gruppenprozess?
Silas: Themis ist ziemlich aktiv als Bandleader dabei, immer neue Songs zu schreiben. Die sind dann auch meist schon so gut wie fertig, es müssen nur noch die restlichen Instrumente drauf. Und dann wird das halt im Proberaum geprobt.
Josh: Wie lange wird an einem Song oder jetzt an dem Album gearbeitet?
Themis: Wir haben an der CD nicht so lange gearbeitet. Das Problem war einfach, dass wir uns gegründet haben, einige Songs erprobten und dann alle in das Praktikums-Semester gefahren sind – die Band war also für acht Monate getrennt! Tim war in Berlin, Angie in Österreich, Silas in Stuttgart und ich in Mannheim. Ich habe mit Silas die Gitarren, Vocals, Effekte u.ä. für die CD aufgenommen. Immer mal so an Wochenenden.
Silas: Ja, an sich waren das vielleicht vier Wochenenden und einmal eine Woche noch für die Vocals und so weiter. War halt echt schade, dass wir so lange getrennt waren, aber wir haben ja weitergemacht. Themis schreibt ständig Songs (lacht).
Themis: Jap! Ich habe eigentlich schon immer Ideen, wie ein Song sein soll oder klingen soll. Zum Glück kennen wir uns mittlerweile gut, dass wir wissen, was zum Sound und Image der Band passt. Aber die Dauer ist unterschiedlich. Die Single „Farewell“ hat, glaub ich, ein paar Stunden gebraucht, bis sie final fertig war. Ich glaube, die langsameren, düsteren Songs bei uns brauchen paar Wochen, bis sie perfekt klingen, die Rock’n Roll Songs sind da schneller gemacht.
Josh: Habt ihr in der nächsten Zeit Konzerte/Live Auftritte geplant?
Themis: Momentan konzentrieren wir uns auf Radioauftritte und das Mischen der CD. Konzerte wollen wir spielen, wir haben fast ein Set fertig, aber richtige Live-Gigs wird es erst ab Oktober/November 2017 geben.
Silas: Ja, wir bringen auf jeden Fall erst die CD digital und physisch raus, und dann wird live gespielt. Auf jeden Fall in Bielefeld/Paderborn Umkreis, und ich persönlich würde gerne in Münster spielen.
Themis: Karlsruhe und Berlin sind auch einfach zu organisieren, hehe!
Josh: Wo können unsere Leser eure Musik hören?
Themis: Unsere erste Single „Farewell“ gibt es als Video auf YouTube zu hören und natürlich auf Facebook. Auf Instagram posten wir immer mal wieder Soundschnipsel aus dem Studio und Proberaum.
Josh: Ihr arbeitet wie gesagt gerade an einem Album. Was ist denn als nächstes geplant?
Themis: Ein zweites Video wäre cool, wir sammeln einfach ständig Material dafür.
Silas: Gigs, Gigs, Gigs im Herbst!
Vielen Dank für das Interview!